Nach Schätzungen des DGB fehlen in Hamburg derzeit rund 4.000 Ausbildungsplätze.
Laut der aktuellen Halbjahreszahlen des Ausbildungsstellenmarktes, die die Bundesagentur für Arbeit vorgelegt hat, liegt die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen in Hamburg bei 6.834. Das ist der drittniedrigsten Stand der letzten zwei Jahrzehnte. Die Zahl der BewerberInnen liegt danach bei 4.616.
Bezieht man jedoch die Jugendlichen ein, die sich nicht bei der Arbeitsagentur melden bzw. nicht anerkannt werden, verschiebt sich das Verhältnis deutlich: Weit über 11.000 suchenden Jugendlichen stehen momentan nur knapp 7.000 gemeldete Ausbildungsplätze zur Verfügung.
Zu den circa 8.500 Schulabgängern in diesem Jahr, die voraussichtlich eine duale Ausbildung beginnen wollen, kommen allein nach der Statistik der Agentur für Arbeit circa 2.500 "AltbewerberInnen" aus früheren Schulabgangsjahren dazu. Noch nicht eingerechnet sind dabei die BewerberInnen aus anderen Bundesländern.
Hamburgs DGB-Vorsitzender Uwe Grund: "Schönrechnen hilft nicht. Wir brauchen endlich eine aussagekräftige Statistik von Kammern, Schulen und der Agentur für Arbeit. Die fehlenden Ausbildungsplätze sind eine große Herausforderung für den neuen Hamburger Senat. Ich erwarte von Olaf Scholz, dass er seiner Versprechung in der Regierungserklärung, dafür zu sorgen dass jeder junge Erwachsene in Hamburg das Abitur oder einen Berufsabschluss macht, bald Taten folgen lässt."
Der Sprecher der DGB-Jugend Hamburg, Olaf Schwede: "Hamburgs Unternehmen müssen ausreichend Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und dabei nicht nur die `Traumbewerber´ berücksichtigen, sondern auch diejenigen, die bisher auf dem Markt weniger Chancen hatten. Das Hamburger Modell kann ein sinnvoller Übergang in eine Ausbildung sein. Es muss aber jetzt konsequent in Abstimmung mit den Sozialpartnern umgesetzt werden."
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