Der DGB Hamburg fordert eine langfristige Migrationspolitik
Am Donnerstag, den 09.12.2010 besucht Bundeskanzlerin Angela Merkel verschiedene Integrationsprojekte in Wilhelmsburg. Zu diesem Anlass erklärt Hüseyin Yilmaz (ehrenamtlich tätig beim DGB Hamburg, Abteilung Migration): "Noch vor zwei Monaten hat Bundeskanzlerin Merkel erklärt, Multikulti sei absolut gescheitert. Sie hat damit ihren Teil dazu beigetragen, dass sich Menschen mit Migrationshintergrund in diesem Land zunehmend unwohl fühlen und das die Vorbehalte auf Seiten der deutschen Bevölkerung gegenüber Migranten weiter zunehmen. Wir begrüßen, dass die Bundeskanzlerin heute Hamburger Integrationsprojekte besucht. Doch das allein reicht nicht aus! - Die Bundesregierung sollte sich klar dazu bekennen, das Deutschland ein Einwanderungsland ist. Das bedeutet, dass wir alle gemeinsam unsere Gesellschaft gestalten. In Deutschland lebende Migranten müssen dabei voll und ganz mit einbezogen werden. - Es muss mehr in Aus- und Fortbildung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund investiert werden. Zum Beispiel muss das Angebot von Sprachkursen innerhalb von Betrieben ausgeweitet und Mittel dafür zur Verfügung gestellt werden. Hier sind auch die Arbeitgeber gefragt. - Es werden mehr Mittel benötigt, um Menschen mit Migrationshintergrund besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Mehr Qualifizierungsmaßnahmen für arbeitslose Migrantinnen und Migranten sind nötig. - Im Ausland erworbene Bildungsabschlüsse müssen in Deutschland leichter und schneller anerkannt werden. Noch immer wird bei gleicher Qualifizierung der deutsche Bewerber auf eine Arbeitsstelle dem mit Migrationshintergrund vorgezogen. Der Zugang zum Arbeitsmarkt muss aber diskriminierungsfrei möglich sein. Der DGB Hamburg fordert eine langfristige Migrationspolitik, die Chancengleichheit auf allen gesellschaftlichen Ebenen garantiert."