Jobvermittlung à la Geiz ist geil ist menschenunwürdig und fördert Lohndumping Arbeitssuchende sollten auf seriöse Vermittlungsangebote zurückgreifen Die Idee, via Internet-Versteigerung dem Arbeitssuchenden den Zuschlag für einen Job zu erteilen, der den geringsten Lohn fordert, lehnt der DGB Hamburg als menschenunwürdig und rechtlich bedenklich ab. Hier handelt es sich um Menschen und nicht um eine Ware. Aber die Stimmung in Zeiten von Niedriglohnsektor und den künftigen Zumutbarkeitsregeln von Hartz IV ermöglicht offenbar auch modernen Sklavenhandel über das Internet, empört sich Erhard Pumm, Vorsitzender des DGB Hamburg. Solche ,Ideen fördern einmal mehr das Lohndumping. Das Prinzip der Versteigerung wird bei jobhamburg.de gnadenlos umgedreht: Nicht derjenige, der für die Arbeitskraft die höchste Entlohnung bietet, erhält den Zuschlag, sondern der Jobsuchende, der sich am billigsten ,verkauft. Das zeige, wie tief die Geiz-ist-geil-Mentalität bereits vorgedrungen sei, so Erhard Pumm: Die Haltung ,Hauptsache billig macht sogar vor Erwerbsarbeit nicht Halt. Leider leisteten auch Politiker diesem Denken Vorschub: Wenn man den neuesten CDU-Leitantrag zum Bundesparteitag mit den dreisten Vorschlägen zum weiteren Abbau der Kern-Arbeitnehmerrechte wie Kündigungsschutz oder Tarifautonomie liest, verwundert es nicht, dass auch Private auf den Zug aufspringen und Arbeitswillige nur noch als billige Manövriermasse betrachten. Interessant sei auch die Frage, ob für die Beschäftigung regulär Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden oder ob dem Jobber deklariert als freier Mitarbeiter bei einem Stundenlohn von 8 Euro auch noch zugemutet werde, sich selbst zu versichern. Hamburgs DGB Vorsitzender befürchtet: Hier wird der Schwarzarbeit so richtig Tür und Tor geöffnet. Der DGB Hamburg rät Arbeitssuchenden, die über das Internet auf Stellensuche gehen wollen, den virtuellen Arbeitsmarkt - VAM der Agentur für Arbeit zu nutzen (www.arbeitsagentur.de) Die Bewerber können hier ganz individuell ihr Bewerberprofil eingeben und Arbeitgeber unkompliziert ihre Angebote unmittelbar auf die Internetseite der Agentur für Arbeit mailen. Arbeitsuchende und Arbeitgeber können so direkt per E-Mail in Kontakt treten.