Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 35/20 - 14.08.2020

Werkverträge: Ausbeutungsverhältnisse in vielen Branchen

Nach den hohen Corona-Infektionszahlen bei Werkvertrags-Beschäftigten auf der Werft Blohm und Voss fordert Hamburgs DGB-Vorsitzende Katja Karger, dass das Thema Werkverträge wieder umfassend auf die politische Agenda muss. Arbeitgeber nimmt sie in die Pflicht, mehr Verantwortung für ihre Beschäftigten zu übernehmen.

„In vielen Branchen haben wir Probleme mit Ausbeutung und schlechten Wohnverhältnissen unter dem Deckmantel der Werkverträge. Doch viele Arbeitgeber kümmert das wenig. Sie lagern Jobs an Subunternehmer aus und ducken sich weg. Damit muss Schluss sein.“

Dem DGB Hamburg liegen zahlreiche Fälle aus der Beratungsstelle Arbeitnehmerfreizügigkeit bei Arbeit und Leben Hamburg vor. Darin berichten Beschäftigte von Mini-Löhnen, ausbleibenden Zahlungen, falscher Arbeitszeiterfassung und miesen Unterbringungen. Immer wieder unter dem Konstrukt der Werkverträge. Beispiele gibt es in verschiedenen Bereichen: In der Logistik, z.B. beim Ausladen von Containern; auf dem Bau bei der Verlegung von Glasfaserkabeln; in der Pflege oder bei LKW-Fahrer/-innen.

Karger: „Nach dem wichtigen Gesetzesentwurf für die Fleischindustrie von Arbeitsminister Hubertus Heil müssen wir auch auf andere Branchen gucken. Der Missbrauch von Werkverträgen ist weit verbreitet. Da können wir nicht weiter zuschauen.“

Senat und Behörden in Hamburg forderte sie auf, Arbeitsschutz und Wohnsituation weiterhin genau zu kontrollieren. Vieles spiele sich jedoch im Dunkeln ab, wie aus den Beratungsgesprächen bei Arbeit und Leben Hamburg hervorginge. Umso wichtiger sei es, Beratungsstrukturen für Betroffene zu stärken.

„Wir werden dieses Thema in das im Koalitionsvertrag vereinbarte Bündnis für Gute Arbeit einbringen“, so Karger.


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