Deutscher Gewerkschaftsbund

PM - 27.04.2010

Grund: Die Arbeit macht Hamburg reich


„In Wirklichkeit macht nicht das Geld, sondern die Arbeit Hamburg reich“, betonte DGB-Vorsitzender Uwe Grund am Dienstag auf dem Maiempfang des Senats. Es sei eine gute Tradition, die Repräsentanten der politischen Demokratie und die Träger der Wirtschaftsdemokratie anlässlich des Tages der Arbeit im Rathaus zu versammeln. Betriebs- und Personalräte seien die „Basiselite der Demokratie“. Getragen vom Vertrauen der Belegschaften leisteten die Betriebs- und Personalräte als Krisenmanager und Konfliktlotsen, als Anwälte und Moderatoren einen herausragenden Beitrag für sozialen Frieden und wirtschaftlichen Erfolg. „Dabei sind Betriebsratarbeit und Gewerkschaftsarbeit zwei Seiten derselben Medaille“, sagte Grund, das mache die Betriebsratswahl gerade wieder deutlich.
Der DGB-Vorsitzende sicherte dem Senat erneut die gewerkschaftliche Unterstützung für die Schulreform zu. „Das ist nicht nur eine rhetorische, das ist eine ganz praktische Unterstützung, denn wir werben für die richtige Idee des längeren gemeinsamen Lernens auch in den Betrieben und Büros.“ Eine bessere Schule sei nicht nur gut für Kinder und Lehrkräfte, sondern auch für den Sozialstaat und die Wirtschaft. Wenn sich die Wirtschaft über schlecht qualifizierte Bewerber für Ausbildungsplätze beschwere, dann sei einerseits die Absicht unverkennbar, von der ständigen Angebotslücke abzulenken. Aber andererseits sei diese Beschwerde auch Kritik an einem Schulsystem, das Auslese betreibe statt zu fördern. Es komme darauf an, Qualität nicht nur für eine Elite, sondern für möglichst viele der Schülerinnen und Schüler sicher zu stellen.
An den Ersten Bürgermeister, die Senatsvertreter und die Fraktionsspitzen wandte sich Grund mit dem dringenden Appell für eine Politik der sozialen Gerechtigkeit. „Die sozialen Gräben waren in der Hamburger Nachkriegsgeschichte noch nie so tief wie heute. Unsere Stadt steckt in einer Krise der Gerechtigkeit, die viele traurige Gesichter hat.“ Ein Viertel der Hamburger Kinder wachse unter Armutsverhältnissen auf. In manchen Stadtteilen sei es schon jedes dritte Kind, in Hamburg-Mitte die Hälfte der Kinder. Das schlimmste an dieser Nachricht sei: Es sehe gegenwärtig alles danach aus, dass arm bleibe, wer arm sei. Auch die Altersarmut wachse, denn Arbeitslosigkeit und Niedriglöhne seien der kürzeste Weg in eine Rente, von der niemand leben könne. Nach der Arbeitslosigkeit sei das Schicksal, in Hamburg alleinerziehende Mutter zu werden, das zweitgrößte Armutsrisiko. An einem gesetzlich garantierten Mindestlohn führe kein Weg vorbei. Je früher er verwirklicht werde, desto besser sei es für alle.

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